Aufgemöbelt!
Nachhaltigkeit auf der weltweit größten Einrichtungsmesse IMM Cologne
Text und Fotos: H.Malguth
Wie so viele andere Messe-Events muss sich auch die IMM Cologne im Jahr 1 nach der Pandemie neu erfinden. Dies ist zumindest unser Eindruck, als wir Anfang Juni der Einladung der Messeleitung zu einem informativen Presserundgang gefolgt sind, um uns exklusiv über die neuesten Trends in Sachen Interior-Design zu informieren und inspirieren zu lassen.
»Repräsentativ, erlebnisorientiert, planbar, unkompliziert, kompakt und preiswert«, so fasst Dick Spierenburg, langjähriger Creative Director der IMM, das neue Ausstellungsformat Pure Galleries in sechs Keywords zusammen. »Pure Galleries ist ein kompaktes, kreatives Konzept, das perfekt zu Einrichtungsmarken mit hohem Anspruch an ihre Markenidentität passt. Angelehnt an großzügige Ausstellungsformate aus dem Kunstbereich, vermitteln die Räume von Pure Galleries die Atmosphäre einer Kunstgalerie.«
Wer sich von Blüten-, Lehm- oder Faltmöbeln ausgefallener Akustikpaneele oder Matratzen aus Hanf sowie 3D-gefertigten Lautsprecherboxen inspirieren lassen wollte, kam in diesem Jahr auf seine Kosten. Unverkennbares Merkmal dabei: Der Einrichtungstrend weist eindeutig »Zurück zur Natur«. So gibt es kaum Aussteller, die sich diese Zielsetzung nicht zumindest ansatzweise auf die Fahnen geschrieben haben.
Erwähnenswert sind dabei Aussteller wie Furninova, Koinor, Knudsen, Voglauer und Wimmer, deren Nachhaltigkeitsideen bei der Fertigung von anspruchsvollen Möbelstücken stets allen industriellen Fertigungsmethoden untergeordnet werden: So produziert der schwedische Hersteller Furninova maßgeschneiderte und individualisierte Sofas vom Rahmen bis zum Polster komplett aus einer Hand vor Ort in Schweden. Beim bayerischen Unternehmen Koinor, einer der modernsten Polstermöbelfertigungen in Europa, verbleibt das handwerkliche Polstern trotz des Einsatzes innovativer Technik eine Aufgabe für geübte Fachkräfte.
Für das holländische Unternehmen Nouvion ist man darauf bedacht, den ökologischen Fußabdruck aller Designobjekte so klein wie möglich zu halten. Recyceltes Holz, der Verzicht auf chemische Hilfsstoffe und Substanzen sowie das Beheizen der Produktionsstätte mit eigenen Holzabfällen – das sind nur einige Beispiele dafür, dass jedes ausgelieferte Möbelstück ein kleines Stück Natur darstellt – ohne, dass diese dafür ausgebeutet werden muss.