03/2024

Geldquelle

Mit dem E-Auto dazu verdienen

Text: Hartmut Malguth, Fotos: Freepik

Nichts ist so beständig wie der Wandel. Das gilt besonders, wenn es um die Fördermaßnahmen für E-Autos geht. Der einst als Kaufanreiz für Elektrofahrzeuge deklarierte Umweltbonus ist Geschichte, seitdem die ursprünglich eingeplanten 60 Mrd. Euro aus dem Klima- und Transformationsfond im aktuellen Bundeshaushalt fehlen. Für diejenigen, die sich zwischenzeitlich ein E-Auto gekauft haben, gibt es Chancen, diesen Verlust wenigstens halbwegs zu kompensieren:

Kennen Sie die THG-Prämie?
Jeder, der als Halter eines Elektrofahrzeugs im Fahrzeugschein registriert ist, kann diese Prämie beantragen. Vielen Fahrzeughaltern ist diese Förderung völlig unbekannt. Zwar sind die Prämien für das laufende Jahr mittlerweile weniger als halb so hoch wie noch 2022, aber die Beantragung lohnt sich und ist simpel: Das Geschäft läuft über Vermittlungsagenturen, von denen es aktuell ca. 50 gibt. Man muss nichts weiter tun, als den Fahrzeugschein auf deren Portal hochladen und einen Antrag auf die THG-Prämie stellen. Auch E-Busse, E-Motorräder und E-Roller sind förderberechtigt. Die Prämie wird jedes Jahr in unterschiedlicher Höhe ausgezahlt.

Warum gibt es die THG-Quote?
Durch die Treibhausgasminderungsquote (kurz THG-Quote) möchte der Gesetzgeber die Emission klimaschädlicher Gase im Straßenverkehr reduzieren. Somit werden Mineralölfirmen verpflichtet, im Gegenzug zum Verkauf fossiler Brennstoffe, durch deren Verbrennung CO2 ausgestoßen wird, die Menge an Klimagas zu senken. Das soll der Anreiz erhöhn, verstärkt emissonsarme Kraftstoffe auf den Markt zu bringen.

Vorsicht ist geboten
Überall dort, wo es Geld zu verdienen gibt, ist man gut beraten, sich gründlich über den Vermittler zu informieren. So buhlen auch bei diesen Agenturen etliche schwarze Schafe um die Gunst der Verbraucher. Die »Stiftung Warentest« hat sich ausführlich mit diesem Thema beschäftigt und bei diversen Anbietern unseriöse Geschäftspraktiken und Verträge enttarnt. So erfüllten von 36 im Test aufgeführten Anbietern nur 13 die erforderlichen Kriterien, um als »empfehlenswert« eingestuft zu werden.
Laut »Stiftung Warentest« besteht schon dann ein berechtigter Verdachtsmoment, wenn eine Agentur ihre Webseite nachvollziehbar seit eineinhalb Jahren nicht aktualisiert hat, um die dort deklarierten Dienstleistungen und Rahmenbedingungen in diesem dynamischen Markt akkurat anzupassen.
Bis Ende März 2022 galt die THG-Prämie als steuerpflichtige Einnahme. Dann erklärten die Finanzbehörden von Rheinland-Pfalz die Einnahmen aus der THG-Prämie nach bundeseinheitlicher Verwaltungsauffassung für Privatpersonen als steuerfrei. Lediglich für Selbstständige und deren Dienstwagen sowie Firmenfahrzeuge bleibt die THG-Prämie eine steuerpflichtige Einnahme.
Wer von der THG-Prämie profitieren will, für den gilt eine Anmeldefrist bis zum 15. November für das jeweilige Jahr. Hier sind zusätzlich die entsprechenden Bearbeitungszeiten der Agenturen zu berücksichtigen. Daher sollte man den Antrag für 2024 sicherheitshalber bis zum 1. November abschicken.

Wer ist zusätzlich antragsberechtigt?
In der breiten Öffentlichkeit wenig bekannt ist die Tatsache, dass auch für öffentliche Ladesäulen die THG-Prämie gewährt wird. Für die Netzbetreiber bedeutet das eine Zusatzeinnahme von vielen Millionen Euro. Im Umkehrschluss bedeutet das aber auch, dass Besitzer von Wallboxen prämienberechtigt sind, wenn sie ihre Ladesäule(n) zumindest zeitweise öffentlich zugänglich machen.
Auch Hausbesitzer, die ihre Immobilien mit PV-Anlagen auf dem Dach ausrüsten, können am THG-Handel teilnehmen.

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