03/2022

Grün ist das neue Grau

Warum die einstige Trendfarbe Anthrazit allmählich verdrängt wird

Text: H. Malguth (Quelle: imm Cologne), Fotos: I. Schütze, Adobe Stock

® Adobe Stock

Ein wesentlicher Trend in der Wohnraumgestaltung hat mit Corona nochmals deutlich an Fahrt aufgenommen: Wir suchen zunehmend die Nähe zur Natur: Selbst charmante Altbauwohnungen sind in Zeiten von Wohnungsknappheit und explodierenden Mietpreisen längst nicht mehr die erste Wahl. Daher werden Neubauten kaum mehr ohne Balkon geplant, und Wohnungen mit Garten- oder Terrassenanschluss werden allerorts hoch gehandelt. Wen es nicht in ländliche Regionen treibt, der sucht diese Berührungspunkte mit der Natur anderweitig zu realisieren. Balkon, Terrasse und Garten werden zum wichtigen Bestandteil des Wohnens.

Leider können sich längst nicht alle diesen Traum vom urbanen Wohnen erfüllen. Hier schafft man sich eine eigene Idylle dadurch, dass man bei der Auswahl des Mobiliars auf Materialien wie Holz, Bambus, Leder, Kork, Rattan und Weide ausweicht. Wetterfeste Outdoormöbel sehen daher heute nicht nur aus, als ob sie aus dem Wohnzimmer kämen – sie werden auch dort benutzt!

Wintergarten-Feeling

Der Wunsch nach mehr Natur im eigenen Zuhause spiegelt sich in den Möbeltrends und bei der Auswahl von Dekomaterialien und Accessoires wider: Großflächige Blumenmuster bei Tapeten ergänzen sich mit zarten Pastellfarben und warmen Erdtönen sowie knalligen Akzenten zu einem harmonischen Farbenspiel. Wichtige Akzente setzen dabei auch Pflanzen in stylischen Pflanzkübeln, die im Sommer dann konsequent auch die Terrasse verschönern. Die Farbe Grün hat bei der Auswahl von Möbeln drinnen wie draußen wieder Konjunktur.

Sie lässt sich elegant kombinieren mit dem seit einigen Jahren auch hierzulande sehr populären skandinavischen Design, das einen naturnahen, ursprünglich rustikalen Lifestyle assoziiert. Mittlerweile finden sich diese Einrichtungsattribute auch in vielen Szenelokalen und Restaurants.

® Isabelle Schütze

Trendvokabel Nachhaltigkeit

In Anbetracht einer deutlich gestiegenen Aufmerksamkeit für umweltpolitische Belange streben mehr Menschen auch die Änderung ihres Konsumverhaltens an. Zwar bewegen wir uns einerseits auf einer von Ex- und Hopp-Mentalität getragenen Welle im gedankenlos praktizierten Online-Handel, entscheiden uns andererseits bei der Auswahl von Interieur aber zunehmend für nachhaltigere und klimaneutrale Produkte. Dieser Trend findet seine Parallele in der Mobilität, bei Mobiltelefonen und in der Ernährung. Bei der Einrichtung stehen daher die Wohnlichkeit und ökologische Überlegungen im Fokus. Begriffe wie Upcycling, Recycling oder Möbel mit guter

CO2-Bilanz beeinflussen zunehmend die Kaufentscheidung der Konsumenten. Nachhaltigkeit bleibt demnach ein echter Trendsetter.

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