Heißkalt erwischt
Grillen in der Nachsaison
Text: H. Malguth, Fotos: Adobe Stock
Für die Freunde von lauschigen Grillabenden kann die Saison eigentlich gar nicht lang genug sein. Wenn die Temperaturen gegen Abend rapide in den Keller gehen, rückt man instinktiv etwas näher zusammen. An kalten Abenden oder generell in der Jahreszeit ab Oktober sollten wärmende Jacken oder Decken unbedingt in Reichweite bereitliegen. Mit der entsprechenden Vorbereitung steht einem Grillvergnügen dann aber nichts im Wege...
Grillabende im Herbst oder Winter verströmen dann ihren Reiz, wenn man nicht nur die obengenannten Utensilien, sondern auch die Grillzutaten auf die veränderten Rahmenbedingungen abstimmt: Glühwein, Folienkartoffeln, Wurstspieße und rauchige Steaks schaffen am lodernden Grillfeuer eine ganz eigene Atmosphäre – von den intensiven Düften mal ganz zu schweigen.
Das macht garantiert Appetit. Die zu wählenden Zutaten reichen dabei von Fleisch, Fisch, Veggie, vegan bis gluten- und laktosefrei – eigentlich ähnlich wie im Sommer.
Aber da geht noch viel mehr: Spareribs, mariniert in einer Honig-Whisky-Soße, sind da ebenso ein Hit wie Lamm oder Wild. Dank regionaler Herkunft und kurzen Lieferketten zählen die beiden letztgenannten Fleischarten zu den nachhaltigen Lebensmitteln. Wild ist sehr gesund, fettarm, reich an Eisen und meistens unbelastet (und ohne Spuren von Antibiotikum).
Wild verfügt über einen intensiven Eigengeschmack, der nicht jedermanns Sache ist. Hier kommt es auf die richtige Zubereitung an: Mit einer Marinade oder durch das Einlegen in Buttermilch lässt sich die Geschmacksintensität etwas abmildern. Dazu passen Wacholderbeeren und Kräuter wie Thymian und Rosmarin, die man zuvor mit Olivenöl vermischt und mehrere Stunden einziehen lässt.
Es ist darauf zu achten, dass Wildfleisch immer über einen kurzen Zeitraum eine Kerntemperatur von 80 Grad erreichen muss. Hier empfiehlt sich
die Verwendung eines Grillthermometers. Um zu vermeiden, dass es zäh wird und austrocknet, sollte man es am besten von beiden Seiten scharf angrillen und dann eine Etage höher legen oder am Rand und bei niedriger Temperatur mindestens eine Stunde weitergaren lassen.
Falls es eine etwas leichtere Variante sein darf, dann sind Fischspieße genau das Richtige: Wir reihen Kabeljau, Lachs und Garnelen aneinander. Dazu reichen wir eine Terriyaki-Variante mit leckerer Sojasoße und viel Ingwer.
Auch Lachsforellen lassen sich auf einfachste Weise und sehr lecker grillen. Man nehme eine Zitrone, etwas Dill, Knoblauch und Butter, füllt die Forellen mit dieser Mischung und serviert sie nach dem Grillvorgang mit Zitronenscheiben.
Folienkartoffeln sind als Grillspezialität hinlänglich bekannt. Halbierte Süßkartoffel mit Grillstreifen und Curry-Chili-Marinade, Schmand-Dip, Röstzwiebeln und Cornichons, auf einem schwarzen Teller serviert, lassen die Herzen aller Grillgäste jedoch noch höherschlagen.
Dazu gibt’s einen Wintersalat mit Kürbis, bestehend aus knackigem Feldsalat, Kürbis und Granatapfelkernen, aromatischen Walnüssen und süßen Birnen. Das Dressing aus Haselnussöl, Zitronensaft, Salz und Pfeffer veredelt diese Beilage und lässt auch Salatmuffel nicht kalt.