03/2022

Mit Kindern im Wohnmobil unterwegs

Wie vermeidet man unnötigen Urlaubsstress?

Text: H. Malguth, Fotos: Adobe Stock

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Gute Planung ist bekanntlich schon die halbe Miete, wenn es in den Urlaub geht. Das gilt insbesondere, wenn Kinder an Bord sind und man vielleicht erstmalig mit dem Reisemobil unterwegs ist. Hier empfiehlt sich, die Jungfernfahrt zunächst nur für eine überschaubare Strecke und eventuell übers Wochenende zu planen.

So freundet man sich nicht nur mit dem gewöhnungsträchtigen Fahrverhalten des Wohnmobils, sondern auch mit den besonderen Umständen an, die das Familienleben auf engstem Raum so mit sich bringen.

Die strategische Planung beginnt im Grunde bereits mit der Auswahl des Fahrzeugs: Wenn man über kein eigenes Wohnmobil verfügt, muss man sich zunächst um einen geeigneten Vermieter bemühen. Hier haben sich verschiedene Anbieter auf das Leihgeschäft für kleine Familien spezialisiert: Bei Camperoase handelt es sich um einen familiären Vermieter, der mit diversen Wohnmobilanbietern zusammenarbeitet. Hier kennt man die Bedürfnisse, die Eltern für ihre Kinder im Urlaub zu erfüllen haben, damit der Erholungswert einer Reise für alle gleichermaßen gewahrt bleibt. Auch bei Campanda und Paulcamper hat man sich auf Familien- oder Paarurlaub spezialisiert und man findet dort eine entsprechend professionelle Beratung. Die Grundbedürfnisse ans Fahrzeug sind unmittelbar mit dem einzuplanenden Gepäck verbunden.

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Als nächstes gilt es, eine ungefähre Reiseroute festzulegen. Der größte Vorteil eines Urlaubs im Wohnmobil ist wohl die zeitliche und streckentechnische Unabhängigkeit. Dadurch kann man herrlich improvisieren und die Etappenziele sogar vom Wetter abhängig machen. Wertvolle Informationen zu in der näheren Umgebung befindlichen Campingplätzen liefert die ADAC App (ADAC Camping- und Stellplatzführer).

Dass sich Tagesabläufe im Urlaub erfahrungsgemäß von denen im Alltag unterscheiden, kennt man nur zur Genüge. Daher sollte man auch Kindern gegenüber Zugeständnisse machen, wenn es um die Einhaltung der allabendlichen Schlafenszeit geht. Das rettet die Nerven und die Stimmung.

Wie positiv sich eine gelungene Improvisation auch bei den vorgesehenen Mahlzeiten auf den Urlaubsablauf auswirken kann, erfahren junge Eltern, wenn sie statt des üblichen mittäglichen Breis ein Gemüse- oder Obstgläschen an die Kleinsten verabreichen. Das ist nicht nur praktisch, sondern eröffnet allen Beteiligten flexible Gestaltungsmöglichkeiten für den Tagesablauf. Hat man abends sein avisiertes Ziel erreicht, gibt’s dann die aufwendigere Breikost.

Apropos Improvisation: Wer mit Kindern im Wohnmobil auf Reisen geht, sollte sich vor dem Start mit der Website www.landvergnuegen.com beschäftigen. Hier lassen sich eine App sowie ein Reiseratgeber mit Vignette bestellen, mit deren Hilfe man idyllische Stellplätze auf Bauernhöfen buchen kann.

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Landvergnügen ist der ideale Reisepartner für kulinarische Genießer, Familien sowie Paare mit und ohne Hund. Hier finden sich mehr als 1.300 Höfe aus dem gesamten Bundesgebiet katalogisiert, die Familien mit Kindern herzlich willkommen heißen. Dort kann man vielleicht ganz neue Urlaubserfahrungen sammeln.

Ähnliche Angebote bieten übrigens auch unsere Nachbarländer wie zum Beispiel Österreich (Bauernleben), Dänemark (Pintrip), Frankreich (France Passion), England (Brit stops) oder die Schweiz (Swiss Terroir).

Camper sind leider nicht standardmäßig mit Isofix ausgestattet. Folglich lässt sich häufig auch nicht der gewohnte Sitz im Fahrzeug montieren. Daher sollte man auch hier bereits im Vorfeld überlegen, welche Alternativen infrage kommen.

Die allerbeste Fahrzeit, um die längsten Streckenabschnitte zurückzulegen, ist erfahrungsgemäß mittags, wenn die Kleinen ihren gewohnten Mittagsschlaf halten.

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Beim Thema Spielzeug sollte man sich schon aus räumlichen Gründen auf praktische Dinge beschränken. Hier darf natürlich das Lieblings-Kuscheltier genauso wenig fehlen wie multifunktionelles Spielzeug, ein aufblasbarer Ball oder ein Babyplanschbecken, das sich auf Campingplätzen auch super zur Babypflege eignet.

Neben den bereits erwähnten Apps gibt es noch eine Vielzahl an hilfreichen Programmen, die sich in der Fremde als äußerst nützlich erweisen. Stellvertretend erwähnen möchten wir hier die Apps Park4Night oder komoot. Letztere verfügt auch über ein verlässliches Routenfindungssystem, das alternativ zu Google Maps eingesetzt werden kann. Abschließend bleibt anzumerken, dass ein Familienurlaub im Reisemobil natürlich nur so gut funktioniert wie das Miteinander aller Mitreisenden. Individuelle Mithilfe beim Spülen, Ein- und Ausräumen sämtlicher mitgeführten Gegenstände und Kleidung inklusive. Man muss sich gut organisieren, damit der Urlaub auch als solcher wahrgenommen wird.

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