Mosel und Wein
Das älteste Anbaugebiet Deutschlands
Text: Hartmut Malguth, Fotos: Henriette Malguth
Wenn man diese Bilder sieht, dann ahnt man es schon:
Hier an der Mosel hat die Romantik ihr offizielles Zuhause gefunden – und mit ihr so mancher Weinliebhaber. Ein Abstecher in die Moselregion lohnt sich auch für alle, die gern wandern, radfahren, gut essen, fotografieren oder sich einfach nur erholen möchten. Wie formuliert es die Mosellandtouristik so treffend:
Hier ist alles im Fluss...
Apropos Mosellandtouristik: Wer sich vor Ort über das aktuelle Freizeit- und Veranstaltungsangebot informieren möchte, der sollte den Touristikexperten in Bernkastel-Kues am Kordelweg 1 zuallererst einen Besuch abstatten. Hier wird man über alle Aktualitäten im Veranstaltungskalender der Region auf dem Laufenden gehalten und kann diese entsprechend in die eigenen Urlaubsplanungen integrieren.
Dabei spielt es keine Rolle, ob Sie die schöne Moselregion mit dem Auto, Bus, per Bahn, auf dem Rad, zu Fuß oder auf dem Wasser erkunden möchten – alles ist möglich.
Die individuelle Anreise mit dem eigenen Pkw wird von den meisten Besuchern bevorzugt. Eine Anreise mit der Bahn führt zu den Stationen Koblenz, Trier, Wittlich oder Ürzig. Weitere Anlaufpunkte sind Cochem, Konz und Traben-Trarbach. Einer der schönsten Orte der Region verfügt über keinen eigenen Bahnhof, sollte aber unbedingt auf die Liste der Besuchsziele:
Bernkastel-Kues
Wer hier repräsentativ oder authentisch übernachten möchte, dem legen wir einen Abstecher ins Hotel Deinhard oder das Wein- und Gästehaus Herges ans Herz.Als Restauranttipp ist die Rotisserie Royale am Rande der historischen Altstadt das Maß aller Dinge. Hier verfügen die Betreiber neben der vorzüglichen Küche auch über eine ausgewählte Weinkarte mit Alternativen, die ihren Ursprung nicht allein an der Mosel haben.
Trier
Die Mosel trennt die von den Römern gegründete älteste Stadt Deutschlands in zwei Regionen. Von Trier aus wurde einst die Hälfte des riesigen Römischen Reiches regiert. Die damaligen Kaiser residierten hier. Noch heute zeugen zahlreiche antike Monumentalbauten wie das Ensemble von Dom und Liebfrauenkirche davon und zählen zum UNESCO Weltkulturerbe.
Highlights für gelungene Urlaubsfotos sind darüber hinaus die Porta Nigra, (Bild oben und links) das Kurfürstliche Palais und die Kaisertherme, auf der anderen Seite der Mosel die Villa Weißhaus mit dem Drachenhaus sowie der Aussichtsplattform der Hochschule.
Mit dem Auto lässt sich die Strecke von hier bis nach Koblenz, wo die Mosel sich im Deutschen Eck mit dem Rhein vereint, relativ gelassen als lockere Tagestour zurücklegen. Nehmen Sie sich ausreichend Zeit für gelegentliche Stopps an den markanten Orten, die einer Vielzahl von Weinen ihren Namen verleihen: Leiven, Piesport, Mühlheim, Ürzig, Kröv, Reil – um nur einige zu nennen.
Mancherorts verliebt man sich spontan in ein Panorama oder ein historisches Gebäude und nimmt es daher etwas länger in Augenschein. Es ist schier unmöglich, alle wesentlichen Gegebenheiten aufzuzählen, die sich an der 544 km langen Mosel entdecken lassen. So soll hier auch nicht der Eindruck entstehen, die meisten Sehenswürdigkeiten aufzählen oder gar beschreiben zu wollen. Wenngleich sich der Spätsommer mit der bevorstehenden Weinlese sicherlich als bevorzugte Jahreszeit für einen Ausflug an die Mosel anbietet, so gibt es auch ganzjährig reizvolle Impressionen wie die stimmungsvollen Weihnachtsmärkte in der Region.
Traben-Trarbach
Hier zelebriert man unter dem Begriff »Mosel-Wein-Nachts-Markt« einen der bekanntesten davon. Seinen Namen verdankt der Ort dem Zusammenschluss der Gemeinden Traben auf der einen Seite und Trarbach auf der anderen Seite des Flusses.
Verbunden sind beide durch eine Brücke, an deren Ende (oder Anfang) das als Wahrzeichen der Stadt dienende Brückentor seit jeher viele Touristen begeistert. Darüber hinaus ist das Städtchen für seine Jugendstilkultur und zahlreiche Fachwerkhäuser bekannt.
Cochem
Verdankt seine Popularität nicht zuletzt der imposanten Reichsburg, die hoch oben über der Stadt thront und ganzjährig zahlreiche Besucher anzieht. Um sie zu besichtigen, ist eine längere Wartezeit vorprogrammiert, denn es werden jeweils nur kleinere Gruppen zu terminierten Burgführungen eingelassen.
Die Burg wurde übrigens 1688 gesprengt und erst 1868 wieder aufgebaut.
Ansonsten gilt Cochem nicht nur bei historisch Interessierten als gute Adresse. Eine Vielzahl gutklassiger Restaurants, Cafés und Eisdielen finden am Tage, Bars, Kneipen, Clubs und Diskotheken am Abend ein dankbares Publikum. Diesem Umstand verdankt Cochem wohl auch seine Beliebtheit bei vielen Skat- und Kegelclubs.
Trittenheim und Moselschleife
Trittenheim an der Mittelmosel hat sich als Fremdenverkehrsort einen Namen gemacht und repräsentiert eher den ursprünglichen Charakter dieser Region. So schmiegt sich der Ort fast wie eine Insel in den inneren Bogen der prächtigen Moselschleife. Hier sollte man sich die Mühe machen, die Zummethöhe zu erklimmen, was für Ungeübte schon eine gewisse sportliche Herausforderung darstellt. Wir haben uns die Mühe gemacht und sind von hier oben mit einer tollen Aussicht auf Trittenheim und natürlich auch auf den Moselort Leiwen belohnt worden.
Piesport
Ebenfalls einer der Orte, die sich ihre Ursprünglichkeit bewahrt haben, ist Piesport. Das schmälert allerdings nicht seinen Ruf als wunderschöner Ferienort an der Mittelmosel, zumal sich hier der größte Weinbauort der Moselregion etabliert hat. Eingerahmt in herrliche, steile Weinberge bietet es Wanderern und sportlichen Radfahrern das ideale Terrain für einen gelungenen Aktivurlaub.