Unesco Welterbe
Saarlands Industriedenkmal als Schauplatz kultureller Veranstaltungen
Text und Fotos: H. Malguth
Das ehemalige Eisenwerk im saarländischen Völklingen ist eine von aktuell 39 Weltkultur-Erbestätten der UNESCO in Deutschland – aber mit Sicherheit eine der spannendsten. Erst 1986 stillgelegt, manifestiert sich heute rund um die Gebläsehalle oder die sechs Hochöfen im Hüttenpark der Eindruck, als hätten die letzten Arbeiter erst kürzlich diese monumentale Stätte verlassen.
Bereits bei der Anfahrt zum Werksgelände nimmt einen der respekteinflößende Anblick des mächtigen Hallenensembles gefangen und zieht den Betrachter in seinen Bann. Heute gilt die Völklinger Hütte dank ihrer authentischen Gesamtstruktur als einziges noch erhaltenes Eisenwerk aus einer Epoche, die man wohl als Blütezeit der Eisen- und Stahlindustrie bezeichnet. Auf einem 5 km langen Parcours können junge und ältere Besucher sich diesem Eindruck industrieller Gigantonomie hingeben und sich mittels einer fachlichen Führung oder auf eigene Faust erschließen. Schon die Tatsache, dass die Hütte von der UNESCO zum Weltkulturerbe erhoben wurde, sorgte für weltweite Beachtung. Bis dato war nur Schlössern, Kathedralen oder schützenswerten Altstädten diese Ehre zuteil geworden. Seit 1994 gehört auch diese geschichtsträchtige industrielle Arbeitsstätte dazu und warum auch nicht?
Seitdem ist ein Vierteljahrhundert ins beschauliche Saarland gegangen. 7,46 ha Grundfläche erlauben dem im Laufe der letzten Jahrzehnte zu einem weit über die Grenzen hinaus bekannt gewordenen Kulturzentrum Völklinger Hütte auch räumlich eine imposante Ausdehnung auf dem ehemals 260 ha großen Areal der Völklinger Saarstahl AG.
Bedeutende Politiker und Geldgeber haben in dieser Zeit dafür gesorgt, diese Institution als Zeugin europäischer Industriegeschichte zu bewahren, auszubauen und zu einer kulturellen Topattraktion weiterzuentwickeln.
4,4 Millionen Besucher, davon allein 225.000 im letzten Vor-Coronajahr 2019, haben seit der Gründung die Völklinger Hütte besucht. Kein Wunder also, dass sich die imposante Kulisse selbst eine Rolle in diversen Film- und Kinoproduktionen erobert hat.
Dieses Kompetenzzentrum für Industriekulturprojekte feierte 2019 (noch gerade rechtzeitig vor Ausbruch der weltweiten Pandemie) sein 25-jähriges Jubiläum.
Warum lohnt sich ein Besuch?
Das Weltkulturerbe Völklinger Hütte hat sich ihren Status als eines der wichtigsten Industriekulturprojekte der Welt redlich verdient. Hier ist es den Verantwortlichen mit Empathie und persönlicher Hingabe gelungen, Industriehistorie mit den Erfordernissen einer hochmodernen Stätte der Erlebniskultur zu verschmelzen:
Heute erleben die Besucher mit Institutionen wie dem grandiosen ScienceCenter Ferrodrom® oder dem Paradies, einem Portal zu den großen Weltkulturen, einen der bedeutsamsten Orte der Gegenwartskunst.
Doch die Völklinger Hütte ist keineswegs nur etwas für Kunstkenner, Kulturenthusiasten oder Anhänger neuzeitlicher Industriegeschichte. Seit Mitte der 1990er Jahre finden auf dem weitläufigen Gelände regelmäßig Kulturveranstaltungen von überregionaler Bedeutung statt.
An 362 Tagen im Jahr geöffnet:
1. April bis 1. November täglich von 10:00 bis 19:00 Uhr.
2. November bis 31. März täglich von 10:00 bis 18:00 Uhr.
24., 25. Und 31. Dezember geschlossen.
EINTRITT:
Normal: 17,00 € – ermäßigt: 15,00 € (für Gruppen ab 15 Pers., bei gebuchter Gruppenführung) – Kinder, Jugendliche bis 18 Jahre sowie Schüler und Studenten mit gültigem Schüler-/Studentenausweis bis 27 Jahren: Eintritt frei
Dienstagnachmittag-Special ab 16:00 Uhr: Eintritt frei
GEBUCHTE FÜHRUNG:
110,00 € plus ermäßigt. Eintritt (max. 30 Pers. Dauer 1,5 Std.)
SONDERKONDITIONEN FÜR SCHULEN:
Infos beim Besucherservice unter +49 (0) 68 98 / 9 10 01 00
JAHRESKARTE: Erwachsene: 45 €
Sämtliche Angaben: Stand Oktober 2022
ADRESSE:
Weltkulturerbe Völklinger Hütte
Rathausstraße 75 -79 66333 Völklingen
Tel. +49 6898 9100100
E-Mail: mail@voelklinger-huette.org
Quelle: www.tourismus-saarbruecken.de
