03/2023

Wenn WLAN zu W-Lahm wird

Ist Geschwindigkeit wirklich keine Hexerei?

Text: Hartmut Malguth, Fotos: Adobe Stock

Die Ansprüche ans WLAN steigen mit den Anforderungen und der Anzahl von Netzteilnehmern im Haus. Man benötigt keine allzu große Vorstellungskraft, um zu erahnen, dass ein im Keller oder Erdgeschoss installierter Router – und sei er noch so leistungsstark – die entfernter gelegenen Gebäudeteile in den oberen Etagen nur noch unzulänglich mit dem WLAN-Signal versorgen kann. Insbesondere in größeren oder auch verwinkelt gebauten Häusern muss dieses Signal entsprechend verstärkt und dann weitergeleitet werden. Dies geschieht mit WLAN-Verstärkern oder -Repeatern, die eine zufriedenstellende Performance im WLAN-Netz aufbauen und stabilisieren.

Auch unsere Redaktion hat hier mehr leidvolle als seligmachende Erfahrungen im Umgang mit dieser Technologie gesammelt. Wenn nämlich die massive Bausubstanz eines jahrhundertealten Gebäudes und entsprechende Weitläufigkeit der jeweiligen Büroebenen den Router vor größte Herausforderungen stellen, dann ist guter Rat teuer, weil das WLAN schwächelt.
Hier hat in der Vergangenheit weder der Routeraustausch noch die Nachinstallation von Verstärkern und Repeatern den gewünschten Effekt gebracht. Bis heute sind Teilbereiche der Gebäudestruktur nur unzulänglich mit WLAN-Signalen gesegnet. Da helfen auch noch so lang in die Luft ausgestreckte Arme nicht weiter.  

Laut Herstellerangaben sollen sich WLAN-Repeater der neueren Generation angeblich deutlich erfolgreicher diesen Problemen entgegenstemmen. Generell unterscheiden sie zwischen der maximale WLAN-Datenrate auf ihrer 2,4-GHz-Frequenz und der stabileren, aber reichweitenärmeren 5-GHz-Frequenz. Zudem verfügen zumindest die höherpreisigen Geräte über zusätzliche 1-Gbit/s-LAN-Ports sowie einen oder mehrere Ports vom Typ USB-A-3.0. Mit dieser Technik lassen sich zum Beispiel Access-Points einrichten, indem man leistungsverstärkende Ethernet-Kabel anschließt. Vor dem Kauf eines solchen Repeaters ist vielleicht noch das Thema Datenschutz zu beachten: Wer hier auf die Gewährleistung einer WPA3-Verschlüsselung achtet, kann sich beim Surfen auf einen höheren Sicherheitsstandard verlassen.
Sogenanntes Cross-Band-Repeating zur gleichzeitigen Kommunikation auf 2,4-GHz- und 5-GHz-Frequenzen gewährleistet eine höhere Stabilität des Netzempfangs und sorgt für besseren Datenverkehr zwischen den verschiedenen Geräten. Im Klartext bedeutet dies, dass Ihnen die Spielkonsolen Ihrer Kinder nicht die komplette Bandbreite klauen.
Einen wichtigen, wenn auch nicht unbedingt kaufentscheidenden Aspekt sollte man in puncto Stromverbrauch beachten. Hier unterscheiden sich die im Handel befindlichen Geräte ebenfalls deutlich.

Aktuelle Technologie
Wenn alle Bemühungen um eine zufriedenstellende WLAN-Performance in die konstante Ernüchterung münden, bleibt die Möglichkeit, einen WLAN-Repeater zu installieren, der ein eigenes Mesh-Netzwerk aufbaut. Wenn dieser dann auch noch WiFi 6 statt den langsameren Standard WiFi 5 unterstützt, darf man sich über ein legales WLAN-Doping freuen.  
Da Mesh auf einer zusätzlichen Frequenz funkt, können auch deutlich höhere Reichweiten abgedeckt werden. Zudem ist die Bandbreite im gesamten Netz konstant.
Diese Technologie erweist sich für den Datentransfer innerhalb von Firmennetzwerken als außerordentlich hilfreich. Mit einem Mesh Netzwerk sind Sie nicht auf eine bestimmte Fläche reduziert, weil Sie beliebig viele Access Points hinzufügen können, um die Netzabdeckung stets zu erweitern.
Unsere Redaktion startet in dieser Hinsicht demnächst eine entsprechende Testphase unter dem Motto »Von W-Lahm zu WLAN.«

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