09/2024

Wild Lands Emmen

Safari-Erlebnis für die ganze Familie

Text: Hartmut Malguth, Fotos: Privat

Wer sich mal eine ganztägige Auszeit vom Alltag nehmen möchte oder auch ein Event plant, das einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen soll, der ist bei Groß und Klein mit einem Besuch im niederländischen Emmen schon sehr dicht an der Erfüllung zahlreicher Träume: In Rufweite des norddeutschen Emslands gelegen, präsentiert sich hier im Zoo WILDLANDS eine spektakuläre Kulisse für Gruppen- und Familienfeste aller Art. Gleichzeitig startet man gemeinsam zu einer Tagesreise um die ganze Welt. Lassen Sie sich inspirieren…

Völlig unvoreingenommen starten wir unsere Expedition ins Tierreich nach dem Erwerb unserer Tagestickets, die für einen Erwachsenen regulär knapp 30 Euro kosten. Unmittelbar hinter der Kassenzone eröffnet sich dem Besucher eine Art Marktplatz. Von hier aus verzweigt es sich in die drei Themenlandschaften Nortica, Serenga und Jungola mit insgesamt ca. 7.000 Tieren.
In Nortica erlebt der Besucher die Tiere in ihrer kalten Umgebung, während Serenga die Bedingungen der Serengeti widerspiegelt und Jungola das Leben im Dschungel. Wohin die Tagesreise zuerst geht, entscheidet jeder für sich. Hat man einen Bereich durchlaufen, kehrt man wieder an seinen Ausgangspunkt zurück, um sich auf das nächste Abenteuer einzulassen.

Nortica
Umgeben von reichlich Wasser und Gebäuden im nordischen Baustil taucht der Besucher ein in eine Atmosphäre wie man sie sich auf einer Expedition durchs Nordpolarmeer vorstellen könnte. Verdichtet werden diese Eindrücke durch die Tatsache, dass Pinguine, Robben und Eisbären hier ein Areal besiedeln, das den Gedanken, sich in einem Freizeitpark zu befinden, vergessen lässt. Im wahrsten Sinne des Wortes coole Eindrücke vermittelt das von unten einsehbare Tauchbecken, wo sich Eisbären und Pinguine auch unter Wasser beobachten lassen. Wenn man vor der Glaswand steht und ein gigantischer Eisbär mit graziler Anmut vorbeigetaucht kommt, vermittelt das jedem Besucher eine tiefe Ehrfurcht vor der Natur.
Ratsam ist es, sich zu Beginn seines Aufenthalts im Nortica über die Zeiten zu informieren, an denen die Robben ihre inspirierende Show abhalten. Dann bleibt in der kleinen Arena rund um das Becken kein Platz frei. Leider erfolgt der begleitende Kommentar lediglich auf Niederländisch, ist aber trotzdem absolut empfehlenswert. Als weiterer Höhepunkt des Nortica ist das 4D-Kino unbedingt einen Besuch wert. Dort werden die Besucher auf eine abenteuerliche Reise durch die kalten Klimazonen mitgenommen.

Serenga
Hier finden Elefanten, Zebras, Löwen oder Giraffen eine authentisch nachempfundene Wahlheimat. Man steuert auf diesen Bereich zu, wenn man von der Mitte des Marktplatzes einfach geradeaus weiterläuft. Wenn hier davon die Rede ist, wilde Tiere zu treffen, dann erlebt der Besucher dies als komplette Realität: Ziegen und Präriehunde kreuzen den eigenen Weg, ohne dass es hier die andernorts bekannten Absperrungen von Gehegen gibt. Auch für die Zugänglichkeit gefahrloser Reservate haben sich die Betreiber etwas einfallen lassen:
Eine Rundfahrt durch die freie Wildnis der Tiere mittels eines »Safarizugs«, angetrieben von einem MAN Lkw, der zwei mehr oder weniger geräumige offene Waggons zieht. Hier finden pro Fahrt ca. 70 Passagiere Platz, die dann im Schleichtempo an Giraffen, Zebras, Nashörnern, Kamelen und Dromedaren vorbeischaukeln. In Ferienzeiten oder an Feiertagen muss man sich hier auf längere Warteschlangen einrichten. Wem das Tempo hier nicht ausreicht, kann anschließend in die benachbarte Achterbahn umsteigen, die den Adrenalinspiegel wieder nach oben katapultiert. Besonders erwähnt werden dürfen an dieser Stelle mehrere ausrangierte Eisenbahnwaggons, die scheinbar nutzlos im Gehege abgestellt worden sind. Man kann auf dem Rundweg durch diese hindurchlaufen und erlebt mit etwas Glück beim Blick durch die Scheiben die Kamele greifbar nahe.
Wer im Bereich Serenga unterwegs ist, dem bieten sich auf jeden Fall diverse Möglichkeiten, eine kleine Rast einzulegen und an den zahlreich vorhandenen Verkaufsständen und Restaurants etwas zu essen oder zu trinken. Hier wird sowohl an Familien als auch an Besucher mit Behinderungen gedacht, um einen unbeschwerten Tag in der Natur zu verbringen.

Jungola
Wenn man sich den Weg durch die Sicherheitskorridore erobert hat, gelangt man in ein großes Schmetterlingshaus. Auch wenn‘s außerhalb schon wohltemperiert ist, gesellt sich hier drinnen noch eine tropische Feuchtigkeit dazu. Wer ein wenig schreckhaft ist, erlebt nun »die große Flatter«: Zahlreiche bunte und exotische Falter fliegen hier frei herum und steuern scheinbar rastlos die dicht stehende Botanik dieser Tropenlandschaft an. Als Besucher wähnt man sich spontan nicht nur in einer anderen Klimazone, sondern auch auf einem anderen Kontinent.

Alles ist hier wirklich außerordentlich beeindruckend gestaltet und mit viel Liebe zum Detail realisiert worden. Unseres Wissens beschäftigt man sich hier sogar mit dem Erhalt der jeweiligen Spezies in Form von Nachzuchten. Zur Begeisterung aller tragen auch die vertretenen gefiederten Bewohner in Form von zahlreichen Papageienarten bei. Wer die Anhänglichkeit der farbenfrohen Zeitgenossen zu schätzen weiß, darf sie mittels bereitstehender Näpfe auch selbst füttern.
Von hier aus gelangt man in ein weiteres überdachtes Tropenhaus, in dem eine große Kolonie unterschiedlich kleiner Affen ihr Unwesen treibt und zur Gaudi der Besucher beiträgt. Wer mag, der kann zum Abschluss noch eine Flussfahrt durch den Dschungel unternehmen und sich hier vom Klima, exotischen Pflanzen und Tieren in nächster Nähe vielleicht zur nächsten Expedition inspirieren lassen.

Animazia
Im Grunde gibt es sogar noch einen vierten Sektor im WILDLANDS: Ein überdachtes XL-Spieleparadies, wo man auf gut 4.700 m² klettern und toben kann! Selbstverständlich gilt auch hier: Exotik ist Trumpf und unterstreicht die Besonderheiten dieses Zoos:
Es gibt ein Labyrinth und tropische Fische in einem riesigen Meeresaquarium. Darüber hinaus ein Piratenschiff und einen Maya-Tempel.

Unser Fazit:
Für den Aufenthalt im WILDLANDS Adventure Zoo in Emmen sollte man sich minimum einen kompletten Tag freihalten. Für die jeweiligen Themenbereiche benötigt man jeweils ca. zwei Stunden, hinzu kommen Pausen in ausreichender Form. Mit Kindern kann sich die Aufenthaltsdauer an den unterschiedlichen Abenteuerspielplätzen unerwartet ausdehnen.

Wer also viel erleben möchte, sollte schon frühmorgens anreisen oder bestenfalls bereits am Vortag in einer der nahegelegenen Unterkünfte (Hotels, Ferienwohnungen, Campingplätze) übernachten. Man kann selbst entscheiden, welche Themenbereiche man zuerst und zuletzt besucht. Ansonsten gilt: Die Versprechen des Zoos werden eingehalten. Zahlreiche Tiere bewegen sich im gleichen Bereich wie die Besucher, andere sind zum Anfassen nah. Der WILDLANDS Adventure Zoo Emmen ist nicht nur einen Besuch wert.

« Zurück